16.12.2014
Wird Turnhallenstunde teurer? Lichtensteiner Sportler in Sorge
Im nächsten Jahr will der Rat die Nutzungsgebühren in den Sportstätten auf den Prüfstand stellen. Anlass ist der Sparzwang. Die Sanierung der Stadtkasse darf nicht auf dem Rücken der Vereine ausgetragen werden. Mit dieser Bitte hat sich Falk Fiebiger als Vorstandsmitglied der Wohnsportgemeinschaft an die Ratsmitglieder gewandt. Fiebiger reagierte damit auf den Vorschlag der CDU-Fraktion, die Gebühren für die Sportstättennutzung auf den Prüfstand zu heben und mit Beiträgen in Fitnessstudios zu vergleichen.
Fiebiger zufolge hätte eine empfindliche Anhebung der Gebühren zur Folge, dass für die 60 Mitglieder der Jahresbeitrag (Erwachsene zahlen beispielsweise 50 Euro) nicht mehr gehalten werden könnte. Mit dieser Summe aber will die Wohnsportgemeinschaft, die Fußball, Volleyball, Gymnastik und Schwimmen für Jugendliche bis Senioren anbietet, auch finanzschwachen Familien die Möglichkeit geben, sich sportlich zu betätigen. "Man kann nicht einerseits Lösungen suchen, wie man die Jugendlichen von der Straße runterholt und andererseits die Vereine schröpfen", sagt Fiebiger. Schon jetzt organisiere sich der Verein, der sonst keine Zuschüsse beziehe, selbst Spenden.
Schützenhilfe gab es von Olaf Reinboth, Vorstandsmitglied im Kreissportbund. "Der Unterschied zwischen einem Verein und einem Fitnessstudio liegt in der Gemeinnützigkeit. Vereine dürfen kein Geld verdienen", sagte Reinboth. Zudem haben sie eine nicht zu unterschätzende erzieherische Funktion für die Jugend.
In der Region gebe es Städte, die keinerlei Nutzungsgebühren erheben, andere weit höhere als in Lichtenstein. Bundesweit werden durchschnittlich 3,50 Euro im Monat pro Kind erhoben. In Lichtenstein sind es Reinboth zufolge schon jetzt 4,20 Euro. Bei den Erwachsenen variieren die Entgelte je nach Sportart in Lichtenstein zwischen 6 und 8 Euro, der Bundesdurchschnitt liege bei 7,50 Euro. Reinboth empfahl, unbedingt die Fachverbände mit ins Boot zu holen für eine solche Diskussion und bot an, an einer neuen Nutzungsgebührensatzung mitwirken zu wollen.
Bürgermeister Wolfgang Sedner (CDU) nahm die ausgestreckte Hand gern an. "Ein gutes Angebot." Sedner sicherte zu, dass Betroffene bei dieser Diskussion beteiligt werden sollen.
CDU-Fraktionschef Lothar Bieling erklärte, dass der Vorstoß der CDU lediglich auf eine Überprüfung abziele, was geht und was geht gar nicht. "Es war eine offene Frage. Wenn die Gebühren schon jetzt angemessen sind, dann ist das für uns okay."
Autor: Freie Presse - Uta Pasler |
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